Mythen, Masken und Subjekte

Kritische Weißseinsforschung in Deutschland

Maureen Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche, Susan Arndt (Hg.)
UNRAST Verlag Münster

Mehr als ein Jahrzehnt nach der wissenschaftlichen Etablierung einer kritischen Perspektive zu Weißsein in den USA nimmt die so entwickelte Kategorie ‚Critical Whiteness’ ihren Einzug in den hiesigen akademischen Diskurs. Der vorliegende Band fasst zum ersten Mal das wohl breiteste Spektrum der Auseinandersetzung mit dieser Kategorie in Deutschland zusammen und erschließt damit die Verlagerung des Fokus’ auf das ‚eigene’ weiße Subjekt im postkolonialen Diskurs Deutschlands einem größeren Publikum.

Für den hiesigen Kontext einzigartig geht dieser Band auf die kritische Auseinandersetzung mit der Kategorie Weißsein aus einer Schwarzen Perspektive als konzeptioneller Schwerpunkt ein und würdigt damit den enormen und durchaus nachhaltigen Einfluss Schwarzer Menschen und People of Color in Wissenschaft und Kunst, die bereits seit geraumer Zeit mit einem hegemonialkritischen Fokus im Diskurs um Ethnisierung und Rassifizierung arbeiten.

Mit seinem Fokus auf die Subjekte rassistischer Herrschaft entwirft das Buch neue kritische Perspektiven auf Debatten um Kolonialismus, Rassismus, Feminismus und Postkolonialiät. Es richtet sich an WissenschaftlerInnen verschiedener geisteswissenschaftlicher Disziplinen sowie an MultiplikatorInnen bildungspolitischer Arbeit, AktivistInnen antirassistischer Arbeit und gesellschaftspolitisch engagierte und interessierte LeserInnen.

Die Veranstaltung soll einen Überblick über das Buchprojekt geben, fragt aber auch danach wem die kritische Weißseinsforschung in Deutschland „gehört“ (Piesche) und reflektiert ausgehend von einem Schwarzen Wissensarchiv rassifizierte Machtdifferenz als Deutungsperspektive in der kritischen Weißseinsforschung (Eggers).