Veranstaltungen 2008  
 
 
 
 
 
 
 
   
   
   
   
   
   
Jedes Jahr werden zur Frankfurter Buchmesse tonnenweise Papier bedruckt. Wir wollen linken AutorInnen und Verlagen ein Forum für kritische Gedanken bieten  
 

09Der Kampf um Räume

Von „National befreiten Zonen“ und „No Go Areas“
Überlegungen zur Verräumlichung von Rassismus und Rechtsradikalismus
Lesung mit Thomas Bürk und Lukas Pohl, Unrast Verlag
Die Debatte um städtische Öffentlichkeit wird seit Jahren geprägt von Schlagworten der kriminologischen Verbrechensprävention, der Überwachung sogenannter gefährlicher Orte, von dem zunehmenden Einsatz privatisierter Sicherheitsdienste und der Kommerzialisierung urbanen (Er‑)Lebens. Es gibt aber noch andere Schauplätze kulturalisierter Hegemonialkämpfe. Hier fallen vor allem politische Konzeptionen rechtsradikaler, rechtspopulistischer und rassistischer Gruppen auf. Sie bedienen sich der Semantiken sozial und kulturell homogenisierter Räume (z.B. „Überfremdung“), um Territorialitätsansprüche zu postulieren oder den vermeintlichen Verlust eines imaginierten Macht- und Kulturraumes aggressiv zu bekämpfen. Solche Bewegungspolitiken wurden bereits in den frühen 1990er Jahren von organisierten Neonazis als Strategie der National Befreiten Zonen ausgewiesen. Seit Mitte der 2000er Jahre wurde die Strategie National Befreite Zone zunehmend durch den Begriff der No-Go-Area ersetzt. Die Verschränkungen raumbezogener Charakteristika im Rahmen der medialen Darstellung, sowie der rechtsradikalen Propaganda und Praxis zu vergleichen, soll Ansatz dieses Diskussionsangebotes um die unheimliche Konjunktur solcher Begriffe wie National Befreite Zonen und No-Go-Areas darstellen.