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Jedes Jahr werden zur Frankfurter Buchmesse tonnenweise Papier bedruckt.
Wir wollen linken AutorInnen und Verlagen ein Forum für kritische Gedanken bieten |
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Das Recht auf Faulheit
Paul Lafargue – Widerlegung des „Rechts auf Arbeit“ von 1848
Michael Wilk (Hrsg.); Trotzdem bei Alibri
„Lafargue provoziert. Er tut dies gründlich und radikal. Sein ‚Recht auf Faulheit‘ ist konkrete Utopie im besten emanzipativen Sinne. Die Brisanz des Pamphlets besteht in der Erhebung eines Grenzen sprengenden Anspruchs, konträr zur gültigen Moral und einengenden, disziplinierenden Wertvorstellungen. ‚Faulheit‘, ist das böse Gegenwort gegenüber einer Leistungsgesellschaft, in der die Maxime der Arbeit über den Wert des Menschen entscheidet“, (…)
Lange bevor Max Weber in seiner „protestantischen Ethik“ die moralischen Grundlagen des „kapitalistischen Arbeitsethos“ untersuchte, geißelte Paul Lafargue die proletarische Forderung nach einem „Recht auf Arbeit“ von 1848 oder erneut 1871. Angesichts der fatalen Folgen des Zwölf- oder 14-Stunden-Arbeitstages forderte er die Beschränkung auf höchstens drei Stunden Arbeit pro Tag.
Heute spaltet sich die Gesellschaft in Menschen, die inklusive Überstunden wieder mehr als zehn Stunden täglich arbeiten, und andere, die „hartzen“. Einen wachsenden Teil der ersteren ereilt das Burn-Out-Syndrom: häufiger wird die Karriere von psychischer Krankheit unterbrochen. Die anderen lernen Arbeit nur zu oft in Form von ABM-Maßnahmen oder Ein-Euro-Jobs kennen: Angesichts ungesunder Verteilung von Arbeit heute wirkt Lafargues „Recht auf Faulheit“ brandaktuell.
Michael Wilk liest aus Lafargue, um den Bogen zur aktuellen sozialpolitischen Diskussion zu schlagen.
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