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Jedes Jahr werden zur Frankfurter Buchmesse tonnenweise Papier bedruckt.
Wir wollen linken AutorInnen und Verlagen ein Forum für kritische Gedanken bieten |
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06Clelia Marchi
Keine einzige Lüge
Ria Raphael, Libroletto-Verlag
Ria Raphael (HR2) liest aus dem Buch „Keine einzige Lüge“. Clelia Marchi (19. April 1912 – 6. März 2006) besuchte nur die ersten zwei Klassen der Grundschule und schrieb mit 72 Jahren ihre Autobiografie. Mit vierzehn Jahren lernte sie ihren Ehemann kennen, zwei Jahre später heiratete sie ihn. 1972 kam ihr Mann bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Sie begann, ihr Leben niederzuschreiben. Als ihr das Papier ausging, erinnerte sie sich an einen Satz ihrer Grundschullehrerin, die den Kindern erzählte, dass die Etrusker ihre Mumien in Bettlaken wickelten. „Zusammen mit dem Ehemann kann ich das Bettlaken nicht mehr abnutzen, und so habe ich mir überlegt, daß ich es zum schreiben benutze“. Ohne den Anspruch professioneller Autorinnen und Autoren, möglichst gute Literatur zu machen, hat sie als „ungebildete“ Frau so geschrieben, als ob sie es jemandem erzählen würde. In einer einfachen, plastischen Sprache, ohne Schnörkel und gewählte Ausdrucksweisen, ohne besonderen Anspruch an die Form.
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